Montag, 6. August 2012

Die Sinne I - Psychologie des Zauberns

Im Laufe des Lebens lernt man allerhand bezüglich unserer Sinnesorgane, jedoch bleiben viele wichtige Aspekte unerwähnt, obwohl sie unerlässlich sind, um ein besseres Verständnis über das Prinzip der Wahrnehmung zu entwickeln.

Nachfolgend ein paar wichtige Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft, die fürs Zaubern, wie aber auch fürs gesamte Leben ihre Wichtigkeit haben und sensibilisieren sollen.

Man unterscheidet gerne das Bewusstsein vom Unbewussten, das Bewusstsein als Sitz von intellektueller Intelligenz und komplexen Gedankengängen, die uns überhaupt ermöglicht haben ein solch Komplexes Wesen zu werden und unser Unterbewusstsein, als Sitz von automatisierten Mechanismen, wie zum Beispiel das Atmen, die Verdauung, interne körperliche Vorgänge......

Doch das Unterbewusstsein hält einige wahnwitzige Überraschungen für uns bereit und ich möchte den Versuch unternehmen diese ein wenig darzustellen.
Nicht nur wegen der Tatsache als Zauberer gezielt das Wissen anzuwenden, um Illusionen zu produzieren, sondern auch im menschlichen Umgang zueinander. Das Wissen verhilft zu einem besseren emphatischen Verständnis und verhilft, richtig angewandt, zu einer sensibilisierten Betrachtungsmethode unserer "Realität"

Ein ganz normaler Tag


Das Unterbewusstsein wird bisweilen sehr vernachlässigt, obwohl es ca. 90% aller Aufgaben im Hintergrund bearbeitet, welches kaum oder gar nicht in euer Bewusstsein gelangt.

Oder weiß jemand von euch wie er sich die Zähne putzt oder parallel geht während er eine SMS schreibt? Wenn man glaubt eine Idee zu haben, hat es unser Unterbewusstsein noch weit vor uns. In einer 1/10s steht unsere Meinung über jemanden bereits fest, dabei ist diese Meinung natürlich nicht immer die Richtige, aber dennoch wird da ein gewisses Bild von unserem Unterbewusstsein kreiert. 
Eng anstehende Augen und ein kantiges Kinn werden im Allgemeinen als unsympathisch und gefährlich empfunden, wobei ein klassisches „Babyface“ tendenziell als liebenswert, aber unseriös oder sogar dumm rüberkommt.

Sgaen sie hbat ihr deiesn Staz heir vsretdaen? Whasrchineclish zeilmcih shcenll.

Unser Gehirn ist voll mit Automatismen und ich werde versuchen durch aktuelle Experimente und Forschungsergebnisse zu sensibilisieren.

Unser Unterbewusstsein diktiert uns praktisch unsere Entscheidungen und da stellt sich die Frage wer wen hier herumkommandiert. Je weiter die Forschung geht, desto mehr fallen den Wissenschaftler auf, dass vormals vermeintlich bewusste Entscheidungen doch vom Unterbewusstsein gesteuert werden, so Prof. John Bargh Psychologieprofessor an der Universität Yale.

Realität


Unsere bewusste Wahrnehmung ist sehr lückenhaft, tatsächlich reimt sich unser Gehirn das meiste aus Erinnerungen zusammen. Unsere Realität bestimmen also unsere Sinnesorgane und unsere Erinnerungen.
Unser Bewusstsein kann oft nur entscheiden auf was wir unsere Aufmerksamkeit richten.  Vorhin hatte ich erwähnt dass vieles unser Unterbewusstsein erledigt, denn unser Bewusstsein ist schon mit 4-5 parallelen Sachen völlig überfordert.
Das noch nicht genug, merken wir noch nicht einmal, dass wir die Welt außen ausblenden, weil wir fokussiert sind auf ein bestimmtes Ziel.

Man geht davon aus, dass unser Unterbewusstsein locker bis zu 200000 Prozess ver- und bearbeiten kann, da erscheinen die vier  parallelen Dinge geradezu nichtig, die unser Bewusstsein in der Lage ist zu bearbeiten.

Auch ist es der Tatsache geschuldet, das bewusstes Denken fast genauso viel Energie wie Muskeln eines Hochleistungssportlers verbraucht und deshalb auch so oft es geht versucht ohne Großhirnrinde als Sitz unseres Höheren Bewusstseins auszukommen. So ziemlich jeder findet langes Nachdenken als anstrengend.
Zum komplettieren zählt man das limbische System als Sitz unserer Gefühle, unser Kleinhirn als Ort für automatisierte Bewegungsabläufe (Fahrradfahren, Auto, Bewegungen die man oft gemacht hat und nun aus dem „FF“ kann) und unser Stammhirn als Sitz für grundlegende Körperfunktionen, wie zb. das Atmen oder den Schlaf- Wach- Rhythmus.

Deshalb werden auch sehr gerne Zauberer für die Hirnforschung zu rate gezogen, da sie sehr oft damit arbeiten die Aufmerksamkeit auf bestimmte Sachen zu lenken, ganz gleich wie sehr man sich dagegen wehrt, da letztendlich das Unterbewusst diese Aufgabe übernimmt.

Hier eine sehr sehr beeindruckende Performance:



Ich schrieb vorhin, dass Zauberer der Wissenschaft durchaus helfen können; es ist nämlich erst seitdem Zauberer mitwirken bekannt, dass die Strecke bei linearen Bewegungen vom menschlichen Auge übersprungen wird und das Auge sofort zum Zielpunkt hin hüpft. Sehr suboptimal als Zauberer, aber wenn halbkreisförmige Bewegungen ins Spiel kommen, ist das Auge nicht in der Lage zu springen, sondern folgt dem Finger zum Beispiel den gesamten Weg oder deutlich länger, was einem als Zauberer mehr Zeit gibt um versteckte Bewegungen zu vollführen.

Stellt euch mal vor ihr würdet alle so Autofahren wie zu Beginn in der Fahrschule? Unglaublich diese Vorstellung, aber ihr seht wie ungeschickt wir uns anstellen, wenn viele Sachen noch komplett neu sind für das Gehirn. Relativ schnell werden diese Bewegungen nach und nach ins Unterbewusstsein ausgelagert und schwupps telefonieren wir, während wir ein Sandwich in der Hand haben, kuppeln parallel und lenken sowieso. Sie sehen wie mächtig unser Unterbewusstsein in Funktionen eingreifen kann.

Neue Gefahren werden von unserem Großhirn wahrgenommen, da dieser deutlich komplexer und plastischer Gefahren einschätzen kann, doch ist dies einmal geschehen übernimmt unser Unterbewusstsein. Zum Beispiel werden in Städten mit vielen Fahrrädern deutlich weniger Unfälle gemacht, als in Städten mit relativ wenigen Rädern.

Wenn sie ein Kind auf die Straße zulaufen sehen würden und all die Möglichkeiten durchgehen was passieren kann, wir das Kind höchstwahrscheinlich überfahren, doch während der Reiz sich den Weg von ihrem Sehnerv zu ihrer Großhirnrinde bahnt, verzweigt sich parallel der Reiz zur Amygdala, unserem sgn. Panikschalter, welches die Schreckmotorik aktiviert und in der kürztmöglichsten Zeit darauf reagiert, noch bevor alle Reize im Großhirn sich von der Sehrinde im hinter Großhirnbereich zur frontalen Großhirnregion vorgedrungen sind und alle Reize zu einem Gesamtbild zusammengelegt werden.
Wenn man den Gedanken weiterführt, kommt man zu der Einsicht, dass wir alle eigentlich immer nur in der Vergangenheit leben, da so ziemlich jeder ins Gehirn gelangender Reiz 1/3 Sekunde alt ist und noch bemerkenswerter ist, dass unser Gehirn es nicht für nötig hält uns darüber zu informieren!

Die kommenden Tage werde ich an der Fortsetzung arbeiten und weitere beeindruckende Informationen über unser Unterbewusstsein loswerden. Hier noch ein Video zum Thema Aufmerksamkeit:


Bis die Tage und viel Freude mit eurem Unterbewusstsein!


Hier zu Teil II und Teil III

 




2 Kommentare:

  1. Nicht nur der Wissenschaft helfen Zauberer, auch die CIA hat sich schon so manches abgeschaut. Vermutlich kennst du das Buch:

    http://www.amazon.de/einzig-wahre-Handbuch-Agenten-T%C3%A4uschungsman%C3%B6ver/dp/3453173767/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1345717941&sr=8-1

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  2. Nein das kenn ich noch nicht, werde aber alsbald mal da hineinschmöckern (-:

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